Multidisziplinäres Seminar Wien-Kyoto

Generalthema war die Entwicklung Wiens in der Zeit von 1880 und 1938. Neben Vorträgen, in denen Kollegen und Kolleginnen aus dem Universitätsarchiv (Dr. Nina Knieling), dem Institut für Kunstgeschichte (Prof. Martina Pippal) und der Universität für Musik und darstellende Kunst (Prof. Markus Grassl) wichtige gesellschaftliche Entwicklungen darstellten, bildeten Entwicklung des Arbeits- und Sozialrechts die Entwicklung einer demokratischen Gesellschaft (Prof. Mazal) Schwerpunkte der Veranstaltung, die Antwort auf die sozialen Probleme jener Zeit geben wollten. Ein Überblick über die historischen Entwicklungen und eine faszinierende Führung durch das Parlament (Mag. Alexander Dinhobl) sowie Führungen im Museum für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, im Wien- Museum und im Leopold-Museum veranschaulichten die Größe und gleichzeitig Tragik der Entwicklungen jener Jahre. Die große Tradition der Universität Wien wurde bei der Teilnahme am Festakt im Stephansdom im Rahmen des dies academicus fühlbar.

Insgesamt wurden der hohe Wert und die gleichzeitige Fragilität demokratischer Diskurskultur bewusst und regten die einzelnen Module zahlreiche Gespräche über die aktuellen Herausforderungen an. Gesellschaften im technologischen Wandel erleben faszinierende künstlerische Entwicklungen und gleichzeitig enorme soziale Spannungen, die hoffentlich friedlich gelöst werden. Dass auch Studierende der rechtswissenschaftlichen Fakultät an den Veranstaltungen teilgenommen haben, ermöglichte länderübergreifende persönliche Kontakte innerhalb jener Generation, die in den nächsten Jahrzehnten Verantwortung für die Gestaltung einer freien und wohlhabenden Gesellschaft trägt.

20 japanische Studierende nahmen vor dem Seminar an einem einwöchigen Intensivkurs in deutscher Sprache teil, der vom Sprachenzentrum der Universität Wien organisiert wurde.