Vis Moot Court: Juridicum mit weltweit bestem Schriftsatz

09.04.2020

Seit 1994 findet in der Karwoche das Finale des renommierten Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot in Wien statt.

Auch heuer gelangte das Team der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien wieder in die Weltspitze: Es gewann (nach 2019 gleich zum zweiten Mal in Folge!) unter 390 Teams dem prestigereichen Werner Melis Award für den weltweit besten Beklagtenschriftsatz. Auch das „Memorandum for Claimant“ des Teams Juridicum schafft es in die Weltspitze und erhielt eine honorable mention.

Unter normalen Bedingungen matchen sich fast 400 Teams aus aller Welt im Juridicum um die begehrten Preise. Heuer war jedoch alles anders: Wegen der Corona-Krise konnte der Moot nur online als Videokonferenz stattfinden. Immerhin beteiligten sich aber von den 390 Teams, die in Schriftsatzphase dabei waren, 249 Teams aus aller Welt an diesem einzigartigen Online-Arbitration Wettbewerb. Die Organisatoren des Vis Moot erbrachten eine organisatorische Großleistung, indem sie innerhalb von nicht einmal einer Woche fast 600 Hearings mit jeweils vier Teilnehmer*innen und drei Schiedsrichter*innen aus aller Welt erfolgreich als Videokonferenzen durchführten.
 
Doch nicht alles war anders, zumindest eines blieb gleich: Seit über 20 Jahren ist ein Team der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien dabei, und seit Anbeginn war das Team Juridicum immer das beste österreichische Team. So auch heuer: Das Team gewann nicht nur – wie erwähnt – den Preis für den weltweit besten Beklagtenschriftsatz, sondern stieß im Finale der mündlichen Hearings in die Rund der weltweit besten 32 vor, wo es leider gegen das ausgezeichnete Team der Universität Sofia unterlag.

Die Fakultät ist stolz auf ihre Studierenden: „Alle internationalen Rankings zeigen, dass die Forschung am Juridicum im europäischen Spitzenfeld liegt; solche Erfolge zeigen, dass nicht unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, sondern auch unsere Studierenden die besten in Österreich sind und keinen internationalen Vergleich zu scheuen brauchen“ sagt Dekan Paul Oberhammer.

Sieger der mündlichen Finali wurde übrigens das Team der West Bengal National University of Juridical Sciences aus Kalkutta (Indien), das sich im Semifinale gegen die die Universität Hamburg und im Finale gegen die Universität Freiburg i.Br. durchsetzte. „Das Siegerteam zeigt wieder einmal den globalen Charakter des Wettbewerbs – wie auch den globalen Charakter der Schiedsgerichtsbarkeit als solcher“ sagt Dekan Paul Oberhammer, der die Ehre hatte, im Semifinale des späteren Siegerteams dem Schiedsrichtersenat vorzusitzen.

(v.l.n.r.): Fabian Pollitzer, Paul Eichmüller, Florentin Zajc, Johanna Göschlberger, Andreas Cooke, Lukas Brunner und Lukas Scheidl.