Das Juridicum als Bekenntnis zur Moderne

Eine Annäherung an den Architekt Ernst Hiesmayr im Gespräch mit Michael Hiesmayr und Reinhardt Gallister

Es ist ein Modell und es sieht gut aus: Hiesmayrs Zeichnung des Juridicums © Ernst Hiesmayr Archiv

Miloš Vec: Herr Hiesmayr, Sie sind der Sohn des Juridicum-Architekten, Zeichners und ehemaligen Rektors der TU Wien Ernst Hiesmayr (1920-2006). Demnächst soll ein weiteres Buch von Hiesmayr mit dem Titel „Mit kraftvollem Strich“ erscheinen. Darin finden sich Einblicke in das grafische Werk und die Gedankenwelt eines Mannes, der eine ganze Generation von österreichischen Architekten prägte. Herausgeber ist der Dritte in unserer Runde, Reinhardt Gallister, der Hiesmayrs Mitarbeiter war, als das Juridicum erbaut wurde. – War Ernst Hiesmayr ein vielseitiger Mann?

Michael Hiesmayr: Ja! Und ein neugieriger Mann. Was seine Neugierde stimuliert hat, versuchte er in das Gestalten einzubringen: das Verständnis für den Bauplan der Natur. Mein Vater hat Biologen und Philosophen gelesen und das inspirierte ihn. Bei unseren Reisen ging es von meiner Kindheit an am Ende immer darum, Architektur anzuschauen. Komischerweise konnte er im Sommer immer auf Reisen gehen, obwohl da eigentlich die Baustellen aktiv sind. Wir waren immer drei bis vier Wochen unterwegs, irgendwo in Europa. Mein Vater war damals bereits in China, Japan und den USA gewesen; ihn hat auch die größere Welt interessiert.

Vec: Wie haben Sie ihn erlebt, Herr Gallister?

Reinhardt Gallister: Er war wirklich einer der vielseitigsten und frei denkendsten Menschen, die ich in meinem Leben kennengelernt habe. Es ist schon eine Zeit her, dass ich bei ihm gearbeitet habe, von 1980 bis 1990. Das Juridicum war übrigens mein erstes Projekt! Bei Architekten erwartet man sich Vielseitigkeit im Hinblick auf Zeichnen, Interesse für bildende Kunst, gut Fotografieren können, sich natürlich mit der Baukultur, aber auch mit Kultur generell zu beschäftigen, etc. Aber bei Ernst Hiesmayr ist das viel, viel weitergegangen!

Ein heiterer Architekt und Künstler mit Hut © Ernst Hiesmayr Archiv

Mit ihm hat man sich über Musik unterhalten können, von der Volksmusik bis zu Avantgarde, über moderne und klassische Musik. Er ist montags ins Büro gekommen, mit einem Zeitungsartikel aus der Süddeutschen Zeitung in der Hand, und wollte darüber diskutieren.
Seine Vielseitigkeit zeigte sich aber auch als Rektor an der TU Wien. Er hat wichtige Wissenschaftler eingeladen, Vorträge initiiert über Bausteine, aus denen sich die Welt erklären lässt, hat diese Vorträge angehört und die Inhalte weitergedacht.

Hiesmayr: Er hat sie in sein Denken integriert! Ernst Jandl hat mal ein ganzes Semester an der TU eine Veranstaltungsreihe gehabt, zusammen mit seiner Partnerin Friederike Mayröcker, wo es um die Sprachkunst gegangen ist. Und das ist damals noch nicht Mainstream gewesen, aber mein Vater wollte das haben. In der Familie haben wir auch mit großer Aufmerksamkeit Literaturkritik im Fernsehen und in der Zeitung verfolgt. Wenn ihm irgendetwas im „Literarischen Quartett“ imponiert hat, dann hat er das auch schon in der nächsten Woche gelesen.

Es ist schwer, ein Bild vom eigenen Vater zu haben: Was der eigentlich macht, ob er sich dann für einzelne Menschen interessiert und für das, was im Menschen innerlich vorgeht? – Ich weiß es nicht. Es war wohl eher der Bauplan der Welt, der ihn interessiert hat.

Vec: Beim Lesen seiner Bücher ist mir aufgefallen, dass Ernst Hiesmayr viel Gelesenes aufgegriffen und ihm Interessant Scheinendes zitiert hat. Andere Sätze von ihm sind so pointiert, dass es selbst zum Zitat taugt. Ein Titel seiner Bücher lautet „Das Karge als Inspiration“, erschienen 1991. Dort heißt es: „Die Einheit in der Vielfalt wird durch wenige, einfache Materialien gewonnen.“ Und Hiesmayr ergänzt an anderer Stelle: „Fritz Zotter, mein Lehrer, hat beim Entwurf die angewandten Materialien abgezählt. Mehr als drei ließ er nicht zu.“ Da habe ich gleich ans Juridicum gedacht und abgezählt: Beton, Stahl, Glas? – Herr Gallister, wie war das beim Juridicum?

Gallister: Da ist seine Haltung absolut zum Credo geworden! Bei jedem Bauwerk: die Einfachheit. Und noch etwas: die Angemessenheit. Hiesmayr hat es gehasst, wenn man kostspieliges Dekor ins Spiel gebracht hat, um etwas aufzuwerten. Auch die von ihm so genannten Dekorateure unter seinen Architektenkollegen hat er nicht gemocht. Angemessenheit bedeutete, der Aufgabe angemessene Materialien und Konstruktionen zu wählen und auch auf die Kosten zu schauen. Aber sicher nicht blenden und versuchen, nur für das Auffallen zu gestalten. Er hat die Postmoderne abgelehnt. Dieses Mischen von Stilen und Elementen, die weder einen logischen noch einen inhaltlichen Bezug hatten, nur damit es irgendwie lustig oder schräg ist – das hat ihm gar nicht gepasst.

Vec: Wenn er kein Postmoderner war, was würde ihn dann besser kennzeichnen: War Ernst Hiesmayr ein konsequent Moderner?

Deutlicher Kontrast: Des Juridicums strenge Architektur © José-Domingo Rodríguez Martín

Gallister: Ja, absolut und dieses Bekenntnis war bedingungslos. Seine Haltung, seine Bauten: eine ständige Suche nach Klarheit. Und die Entwürfe waren streng. Das Juridicum wurde in der letzten Phase der Moderne und im Sinne der Moderne entworfen. Ich habe von 1970-80 auch bei ihm studiert. In den 70er Jahren begann die Postmoderne, und Hiesmayr ist mit einem Bauwerk, das er noch ganz im Sinne der klassischen Moderne entworfen hat, in diese neue Phase der Postmoderne hineingeraten. Als das Juridicum fertig war, ist in der Schweiz in der Zeitschrift „Werk, Bauen und Wohnen“ 1984 ein Artikel der Zürcher Kunsthistorikerin Katharina Medici Mall und des Schweizer Architekten und Architekturkritikers Walter Zschokke erschienen, mit der Überschrift: „Eine verspätete Vernissage der Moderne“.

Vec: Tatsächlich kommt das Juridicum allen Betrachtern nicht nur modern, sondern auch wie ein konsequent säkularer Bau vor. Aber wenn man tiefer in das Werk von Hiesmayr eintaucht und nachvollzieht, was er sich angeschaut, gezeichnet, fotografiert und kommentiert hat, entdeckt man womöglich eine andere Seite an ihm. In seiner Gedankenwelt gibt es eine starke Präsenz von Spiritualität, Religiosität, Bezugnahmen zur Natur. Es finden sich häufig Bezugnahmen einerseits auf das Christentum: Auf seiner Reise durch spanische Landschaften legt er einen besonderen Fokus auf Kirchen und Klöster. Hiesmayr notiert die baulichen Anordnungen in den Dörfern. Andererseits gibt es zahlreiche Referenzen auf andere, nicht-christliche Religionen: Islam, Buddhismus, Hinduismus, Shintoismus, er zitiert japanische Sprichwörter. Hat Ernst Hiesmayr diese rein verweltlichte Moderne doch überschritten?

Hiesmayr: Religiös war er eigentlich nicht. Religion ist aber Äußerung von Kultur, und natürlich auch die Kultur der anderen: Wie sich ein japanischer Tempel aus deren Kultur erklären lässt, das war schon ein aufklärerischer Zugang, in dem Verständnis und Respekt vor dem, was andere gemacht haben, zusammenkamen. Er hat es als kraftvoll empfunden. Er hat das Rätsel auch für sich nie ganz aufgeklärt: Die Diskrepanz zwischen der Kraft manch anonymer Architektur und das Miserable der Alltagskultur zeigt sich, wenn man durch die Stadt läuft oder übers Land fährt und sieht, was mit Hilfe von Baumeistern, Architekten, Maurern produziert wird. Das ist, glaube ich, von ihm als Kulturlosigkeit empfunden worden. – Wie würdest Du das sehen?

Gallister: Auch ich habe Ernst Hiesmayr nicht als religiösen Menschen erlebt. Aber vielleicht könnte man sein Werk einem anderen Blickwinkel betrachten? Er hat ganz großen Respekt vor der Natur gehabt. Immer wieder hat er Bäume gezeichnet und Bäume als Individuen begriffen: Bäume hatten für ihn auch Charakter. Da bestand für mich schon eine Verbindung zu einem Schöpfer dieses Baums oder der Natur: Das hat fast etwas Religiöses.

Zentraler Baumblick von Stiege 1 in die Rockhgasse © Miloš Vec

Hiesmayr: Es hätte zur südamerikanischen Pachamama gepasst, wo die große Mutter über allem sitzt. Interessiert hat ihn sicher nicht das klerikal-frömmlerische, sondern eher das Staunende vor dem Bauplan der Natur. In die Kirche ist er nur wegen der Kirchenmusik gegangen, aber nicht wegen einer Messe. Er hat Kirchenräume bewundert. Ich glaube, er hätte sie auch ohne Musik und leer als Raum der Ruhe und Einkehr wahrgenommen. Letztlich hat er das aber nicht gebraucht. Er hat die Ruhe mit sich gefunden; da musste er nicht in eine Kirche gehen, um nachzudenken.

Vec: Wenn er kein religiöser Mensch war, war er dann ein spiritueller Mensch?

Hiesmayr: Würden Sie mir hier weiterhelfen bei „spirituell“?

Vec
: Ich versuche sein Verständnis von Welt zu verstehen. In den Sätzen, die Ernst Hiesmayr oft als Motto seiner Bilder und Zeichnungen deponiert hat, findet sich viel Transzendentes. Es war keine rein weltliche Sicht auf die Dinge. Es gab ein Interesse, hinter die säkulare Fassade der Dinge zu schauen; ein Streben, das eine tiefere Bedeutung hinter den Dingen gesucht und gefunden hat.

Hiesmayr: Ich glaube schon, dass man von spirituell sprechen kann. Ein Gebäude repräsentiert auch einen Geist, und hier traf er sich kongenial mit Günther Winkler. Zugleich ist an der Konzeption dieses Gebäudes manches erstaunlich. Winkler war eigentlich ein Konservativer, der durchaus Sympathien für Macht und Machtausübung hatte. Zusammen aber schufen sie eine offene Universität mit einer offenen Bibliothek. Das war in Österreich zu der Zeit unüblich. Für mich ist es ein Rätsel, wie der Mensch, der in der autoritären Welt groß geworden ist, dann die Prinzipien von Freiheit und das Vertrauen in die Menschen so wichtig genommen hat. Winkler, geboren 1929, ist ja rund 10 Jahre jünger gewesen als Hiesmayr (*1920) und war als Kind in so einem Schulumfeld: Das Stiftsgymnasium St. Paul im Lavanttal war ab 1940 eine NAPOLA gewesen, eine Nationalsozialistische politische Lehranstalt, und ich habe Winkler gefragt, wie war das dort? Auch nach 1945 waren da teilweise die alten Nazilehrer am Unterrichten.

Genauso bei meinem Vater: Mein Vater hat ja nicht lange studiert, sich von dem Üblichen emanzipiert, stattdessen die Moderne gesucht und sich ihr angeschlossen. Damals war die Moderne wie auch die abstrakte Kunst in Frankreich zu Hause, dort war Le Corbusier und dann gab es vielleicht noch Skandinavien. Das waren die ersten Orientierungspunkte.

Juridicum aus Sicht Rockhgasse: Das Haus lässt die Möglichkeit zum unten Durchsehen und Durchgehen © Miloš Vec

Vec: Nochmal kurz zurück zum Thema Natur: Es gibt Sachen, die ich am Gebäude faszinierend finde, und vielleicht können Sie mir dazu einen Schlüssel geben. An einer Stelle bei Stiege 1 kann man bei den Stahlbetonkerntürmen seitlich in die Rockhgasse schauen. Und dann sieht man genau einen Baum in der Mitte stehen. Wissen Sie zufällig, ob diese Sichtachse mit Blick auf die konkrete Bepflanzung geplant war?

Gallister: Das mit dem Baum ist mir jetzt nicht so in Erinnerung. Aber man muss anders beginnen: Mit dem Respekt, hier in ein städtebauliches Raster hineinzugehen, ohne sich besonders hervorzuspielen, etwa durch wilde Zeichenhaftigkeit, durch Auskragung ...

Vec: Was heißt „Auskragung“?

Gallister: Aus der vorgegebenen schlichten und strengen Geometrie hinausragende spektakuläre Zeichen zu setzen - obwohl das Haus natürlich in Wirklichkeit konstruktiv das Spannendste war, das Österreich damals zu bieten hatte. Trotzdem hat das Juridicum eine ruhige Eleganz. Es tut sich nicht hervor, weil Hiesmayr Dekor einfach wirklich VERABSCHEUT hat.

Er hat aber das ganze Konzept des Gebäudes aus dieser Schlichtheit des städtebaulichen Rasters herausgehoben, indem er unten den Platz durchgehen ließ. DAS war die große Idee dahinter. Nicht: Du gehst nicht bei diesem Gebäude: Gasse, Gasse, Gasse. Sondern: Du kannst unten durchsehen, Du kannst unten durchgehen. Du siehst durch, Du siehst die Schräge: Hiesmayr übernimmt die Schräge der Rockhgasse.

Vec
: Es ist die Helferstorferstraße, nicht die Rockhgasse, von der Sie jetzt reden? Die Schräge des Juridicum-Erdgeschoßes läuft entlang dieser Achse, oder?

Gallister: Sie meinen jetzt die Schräge dieses GELÄNDES! Ich meine aber die schräganlaufende GASSE der Rockhgasse hier hinten, die draufstößt auf das Gebäude. – Das mit dem Platz, der durchs Erdgeschoß durchgeht, hat auch was mit dem Öffnen der Universität zu tun.

Ernst Hiesmayr im Gespräch mit Studierenden auf einer Exkursion © Ernst Hiesmayr Archiv

Vec: Darf ich Ihnen zum Thema Öffnung kurz ein Zitat Ihres Vaters vorlesen? In seinem Juridicum-Buch* schreibt Ernst Hiesmayr: „Die monumentale Universität ist bekanntlich eine Erfindung des Historismus. Ihr bildungspolitischer Machtanspruch verkündet sich in der Palastfassade auf der Straßenseite, die eifrig verteidigte akademische Distanz im Innenhof, in München das wuchtige Treppenforum zwischen zwei Straßen und in Zürich der eindrückliche Lichthof und ehemalige Arkadensaal von Karl Moser. Das Juridicum dagegen distanziert sich nicht mehr. Das Erdgeschoß ist transparent, das natürliche Terraingefälle des Platzes geht durch das Gebäude hindurch. Die Schwellen zur Alma Mater sind endgültig weg, ob zum Guten oder Schlechten, bleibe dahingestellt.“

Es gibt in dem Juridicum-Buch Seitenhiebe auf das, was er als verfehlte Hochschulpolitik und Hochschuldidaktik ansah: „Anstelle des in Österreich und übrigens auch in Deutschland üblichen Paukerstudiums soll wieder ein Studieren an der Universität treten“. Das waren die bildungspolitischen Reformgedanken der 1960er und 70er Jahre. – Wie viel Verständnis hatte Ernst Hiesmayr nicht nur für den gesamtgesellschaftlichen Aufbruch der 60er Jahre, sondern speziell auch für die Unzufriedenheit der jüngeren Generation, der Studierenden an den österreichischen Hochschulen? Es ging ja auch turbulent an der Universität Wien zu: Von Institutsbesetzungen bis zur Aktion „Kunst und Revolution“, vom Boulevard als „Uni-Ferkelei“ skandalisiert, in der die Protagonisten des Wiener Aktionismus vorsätzlich gesellschaftliche Tabus brachen.

Hiesmayr: Er hat sich eigentlich nicht über die Studenten aufgeregt.

Gallister: Ich habe ihn als Professor erlebt und er war für unsere Jahrgänge der persönlich faszinierendste aller Hochschullehrer. Hiesmayr besaß eine Offenheit im Gespräch und hat keine Distanz zu den Studenten aufgebaut. Man hat gewusst, wenn man sich mit ihm einlässt, bei einem Projekt, hat man meist eine anstrengende Auseinandersetzung vor sich.

Neobarockes Rathaus und geometrische Moderne: Das Juridicum im urbanen Kontext © Miloš Vec

Hiesmayr: Und die war dann manchmal schon auch heftig. Es gibt auch Menschen, die damit nicht zurechtgekommen sind. Ich sehe ihn unter den Studierenden und bei den Veranstaltungen, oder bei Exkursionen, da ist er eher unter den Studierenden gesessen. An der TU hat es einmal Studentenproteste gegeben und dann kam von manchen Professoren ein Ruf, man möge jetzt gegen die Hörsaalbesetzer die Polizei holen. Er hat dann gesagt: „Das kommt überhaupt nicht infrage. Die Universität ist im Umgang mit ihren Studenten autonom; sie braucht nicht die Gewalt des Staates im Umgang mit Studierenden.“ Es war eine Autonomie im Sinne von: Verantwortung für die jungen Menschen tragen, die man auszubilden hat. Mein Vater sah eine gewisse Bringschuld, sich auseinanderzusetzen, sich den Studenten zu stellen, auch wenn Meinungen auseinander gingen.

Gallister: Bei uns an der TU waren fast alle, die Maschinenbau, Bauingenieur, Elektrotechnik etc. studiert haben, KEINE Revoluzzer; das waren brave Studenten. Nur unter den Architekten, da gab es linke politische Gruppen, auch Marxisten und Leninisten. Da ist es wirklich hoch hergegangen. Die bzw. wir hatten einen Kontaktraum – also fast ein Parteilokal – in der TU (!) organisiert. Die Architekturstudenten waren weitaus die politisch Aktivsten und die Aufständischsten an der TU. Wir haben mit ihm das Gespräch gesucht und gefunden. Hiesmayr hat auch solche Leute, die später durchaus politische Architekten und Stadtplaner wurden, zu seinen Assistenten gemacht.

Hiesmayr: Er hat sich weder von den Studierenden noch vor ihren Anliegen gefürchtet. Aber natürlich war er auch ein Patriarch: „Ich habe eine Meinung zu etwas und die ist dann richtig!“

Vec: Jetzt ist das Studium der Rechtswissenschaften ja nochmal ein bisschen anders, Jus ist ja auch eine Herrschaftswissenschaft. Was hat Ernst Hiesmayr darüber gedacht, dass er ein Haus für Juristen baut?

Bundesministerin Hertha Firnberg mit Ernst Hiesmayr © Ernst Hiesmayr Archiv

Gallister: Ihn hat primär die Aufgabenstellung interessiert: In einem dicht verbauten Stadtgebiet für einen Teil der Universität etwas auf engstem Raum zu schaffen, das baukulturell hält, die Zeit überdauert, nicht modisch ist.

Hiesmayr: Ich möchte noch etwas zum Thema Macht sagen: Er hat Menschen mit Autorität, die legitimiert waren, schon respektiert und auch wichtig gefunden. Er hat schon mit der Ministerin Firnberg ganz gut können, die für die Universitätsreformen zuständig war. Sie war eine Dame und nicht irgendwer. Hertha Firnberg hat ja – glaube ich – auch den Schutz von Bundeskanzler Kreisky gehabt. Es gab die Überzeugung, dass es Dinge gibt, die zu respektieren sind. Dazu gehört die Vorstellung von Autorität und auch das Befolgen gewisser Prinzipien, etwa das Drei-Materialien-Prinzip. Autorität haben auch Gebäude an gewissen Stellen: Sie besitzen über ihre Aufgabe eine Autorität. Man kann eine Macht, die richtig ist, auch zeigen.
 
Vec: Das Juridicum steht hier im Kontext des 1. Bezirks. Es war Ernst Hiesmayr und Günther Winkler bekanntermaßen wichtig, dass der Raum ums Gebäude für die Fußgänger frei bleibt. Die erste Fußgängerzone Wiens ist hier so entstanden, zur Seite, zum Gymnasium Schottengasse hin; das wusste ich auch noch nicht, als ich mit dem Projekt 40 Jahre Juridicum begann. Und das Haus musste auch Rücksicht nehmen auf den Lichteinfall für die Nachbarn.

Der Architekt versteckt die Konstruktion des Gebäudes nicht: Detail am Juridicum-Dachgeschoß © Ernst Hiesmayr Archiv

Hiesmayr: Das Licht, das Sehen und das sich Orientieren in einem Gebäude – all das war ihm immer sehr wichtig, siehe die Stiegenhäuser. Es gibt kein Gebäude von ihm, wo es ein Stiegenhaus innen gibt. Das Stiegenhaus hat immer einen Bezug zur Außenwelt. Im Wifi Linz (Wirtschaftsförderungsinstitut, 1966) sieht man das und im Wifi in Vorarlberg ebenso: Orientierung am Außen und das Licht waren ihm wichtig. Darum ist das Juridicum Untergeschoß ausgebissen, damit zum Eingang vom U10 – im Gegensatz zum Audimax auf der Hauptuni drüben – die Sonne hineinscheinen kann.

Vec: Lassen Sie uns auch über das obere Ende des Juridicums reden: In seinen Büchern sind immer wieder Verweise auf Stadtkronen. Wie sehr hat Ernst Hiesmayr reflektiert, wie sich das Juridicum in die Silhouette der Stadt einfügt? Man sieht das Juridicum von vielen benachbarten Bezirken sehr prominent: das Technische daran, die Rohre ...
 
Gallister: Das ist einfach! Hiesmayrs Architektur war das Verbinden von konstruktiver Notwendigkeit und Besonderheit. Diese Konstruktion hat er in ihrer Ausprägung zum Thema einer Stadtlandschaft gemacht. Er bildete eigentlich einen fast virtuellen Baukörper mithilfe der Rohre. Die gespannten Rohre bildete er ab, als ob das Juridicum – so wie die meisten anderen Gebäude der Innenstadt – ein Schrägdach hätte. Hat es aber nicht! Sondern die Geometrie wird nur durch die Hängesäulen außen erzeugt. Aber was sehe ich, wenn ich von außen auf die Stadtlandschaft sehe? Ich sehe dieses Brückentragwerk oben, und dieses Brückentagwerk ist nicht wie bei so vielen anderen Architekturen ein Showelement. Sondern hier ist es wirklich das wesentliche, tragende Element des ganzen Gebäudes, welches erlaubt, das Gebäude im Erdgeschoß stützenfrei zu halten.

Blick auf den späteren U10 und die frei hängende Rampe vom Erdgeschoß ins Untergeschoß in der Bauphase © Ernst Hiesmayr Archiv

Hiesmayr: Man muss den Inhalt nicht verbergen.

Gallister: Es muss nicht wegdekoriert werden.

Hiesmayr: Der U10 wäre ja zwei Meter tiefer im Boden gelegen, wenn das Gebäude draufgestanden wäre. Der Hörsaal hätte eine dicke Decke gebraucht. Hiesmayr wollte vermeiden, dass dieser Raum dann noch viel tiefer und damit gruftiger wird.

Gallister: Hier [zeigt Foto] sieht man das Juridicum in dem Moment der Bauphase, wo es unten wirklich leer ist.

Vec: Was finden Sie daran besonders interessant, Herr Gallister?

Gallister: Das Bild zeigt den Zustand, als mich Ernst Hiesmayr ins Team geholt hat. Das war der erste Tag, den ich im Projekt erlebt habe: Ich habe die Pläne vom Hörsaal gezeichnet – handgezeichnet und keine Spur von CAD oder Computer. Man steht drinnen, und es hängt letztlich sogar die Rampe, die hinunter in den Keller führt: Sie hängt in Wirklichkeit über die Säulen von der Dachkonstruktion herunter! Es ist KEINE Show, dass das frei ist, es ist WIRKLICH frei, das ist UNGLAUBLICH, diese Kraft.
Das ist ein ganzer wichtiger Satz für ihn gewesen: Es muss auch der Rohbau eines Gebäudes ästhetisch sein!

Ernst Hiesmayr (l.) bei der Ernennung zum Ehrensenator der Uni durch Rektor Günther Winkler © Archiv der Universität Wien, Bildarchiv UrheberIn: Vouk Signatur: 106.VF.03092

Vec: Wenn man die Texte von Ernst Hiesmayr liest, hat man noch einen weiteren Eindruck. Nämlich, dass er vielleicht teilweise kulturpessimistische Züge besaß. Er schreibt über die Bewohner der zunehmend verlassenen Dörfer, beispielsweise in der kastilischen Stadt Medinaceli: „Obwohl sie eigentlich arm waren, lebten sie reich an Würde. Und wir?“ Hiesmayr schreibt über die „Opfer auf dem Weg in eine fragwürdige Zivilisation.“ Und dann stellt er fest: „Die Zeit gesicherten Überlebens kommt nicht zurück.“ War Hiesmayr ein kulturpessimistischer Mensch oder war das eine Alterscheinung?

Hiesmayr: Nein, das ist nicht Kulturpessimismus. Was er dort im Sinn hatte, als er über die Dörfer oder die Stadtränder mit dieser Bauunkultur schrieb, das war der Verlust einer Tradition. Der Verlust des dortigen Lebens; Orte, die verlassen wurden – ein bisschen traurig. Er hat Kulturlosigkeit schrecklich gefunden, aber er war eigentlich ein fröhlicher Mensch.

Vec
: Wie und wo genau hat er Kulturlosigkeit in seiner Lebensspanne wahrgenommen?

Hiesmayr: Die ländliche Baukultur des aufkommenden Wohlstands in Europa nach dem Krieg! Die Kulturlosigkeit des Wiederaufbaus vielerorts, im Privaten – das hat ihm richtig wehgetan.

Gallister: Dem hatte er ja mit seinen ersten Bauwerken, die ich als Student und dann in seinem Büro miterlebt habe, etwas entgegengesetzt. Das Atelierhaus Parisini in Neusiedl am Steinfeld (1964-1979) ist für mich eines der stärksten Dinge, die in Österreich am Land passiert sind.

Vec: Ernst Hiesmayrs Bücher enthalten oft am Ende seine Biografie. In „Das Karge als Inspiration“ steht ein kurzer Lebenslauf von ihm, und da ist der Europäische Stahlbaupreis für die juridische Fakultät Wien (1980) erwähnt – nur einer von zwei aufgeführten Preisen. Es war in seinem Leben offenbar ein besonderer Preis, den er für das Haus bekommen hat. Später hat er dann noch die Goldmedaille der Universität für Musik und darstellende Kunst bekommen, 2001 die Ritter von Prechtl-Medaille der TU Wien. Er wurde Ehrensenator der Universität Wien, Mitglied der Akademie der Künste Berlin, Ehrenmitglied des Bundes Deutscher Architekten BDA. – Ist das Juridicum Hiesmayrs bekanntestes Werk?

Blick vom Foyer ins Untergeschoß und in den Straßenraum © Miloš Vec

Gallister: Würde ich schon sagen.

Vec
: Ist es sein größtes Werk im Bauvolumen und umbauten Raum?

Gallister: Ja.

Vec: Ist es sein künstlerisches Meisterwerk?

Hiesmayr: Gestalterisches Meisterwerk, nicht künstlerisches Meisterwerk.

Vec: Was ist der Unterschied?

Hiesmayr: Er hat sich weniger als Baukünstler gesehen, mehr als Gestalter: eine Form und Funktion geben. Gegenüber der künstlerischen Architekturschiene hatte er eine kritische Position.

Vec: Hiesmayr hat oft über die Form nachgedacht und immer wieder den Kubus gelobt: „Der Kubus stellt sich plastisch in den Außenraum. Jedes Haus gestaltet als Individuum die Dorfgesellschaft. Eine Volumenarchitektur im Gegensatz zur Fassadenarchitektur unserer Dörfer und Kleinstädte.“ Was bedeutet das?

Gallister: Einfach formuliert heißt das, dass die Architektur nicht eine Abfolge von Fassaden ist. Sondern sie ist eine Skulptur, die immer von allen Seiten, von allen Blickwinkeln Qualität haben muss.

Hiesmayr
: Eine Konstruktion, die nicht logisch ist, hat ihn gestört. Wenn man zu Tricks greifen muss, um eine Form zu erreichen – das war für ihn unehrlich. Ein Gebäude mit seiner Last, mit seinen physikalischen Bedingungen, braucht eine gewisse Ehrlichkeit. Es kann nicht, wo es wahnsinnig schwer ist, dann scheinbar leicht geschaffen werden. Sondern man muss es auch leicht bauen, wenn es stört, dass es schwer ist.

Gallister: Man sollte das Gebäude lesen können, ablesen können: Wie verlaufen die Kräfte? Der Künstler kümmert sich nicht um die Konstruktion. Aber ich habe Ernst Hiesmayr absolut als Baukünstler gesehen, weil er SKULPTUREN geschaffen hat!

Vec: Haben Sie einen Lieblingsort im Juridicum?

Gallister: Es gibt zwei Punkte, die ich wahnsinnig schätze.

Hiesmayr: Du warst ja jetzt erst wieder einmal da?

Gallister: Ja, ich mache immer wieder Führungen dort. Ein wichtiger Punkt ist im Erdgeschoß: Der Platz, an dem man in den Keller hinuntersieht; wo man sieht, wie das in die Umgebung, in die Straße eingebunden ist. Es ist dieser Punkt, wo man alles mitkriegt: Außenraum, Innenraum, Kellerraum, Licht.
Zweitens: Das Dachgeschoß! Das Brückentragwerk, das ist auch für mich etwas ganz Schönes. Wenn ich da in die Stadt hinausschaue… Und vielleicht auch, weil ich erlebt habe, wie das gebaut wurde und wie viel Kraft in dem Punkt da oben gebündelt ist – das hat was!

Vec: Was genau hat es?

Gallister: Ich habe bei Hiesmayr die Diplomprüfung abgelegt, und am nächsten Tag hat er mich in der Früh angerufen, ob ich Lust hätte, am Juridicum mitzuarbeiten? Meine Antwort kam rasch: „Sicher, fein!“
Dann hat er mir erzählt, als das Brückenkonstrukt hochgehoben wurde, hätten ihn die Leute auf der Straße gefragt: „Was wird das, wird die Stadtbahn verlegt?“ Man konnte plötzlich diese Kraft einer Riesenbrücke mitten in der Stadt erleben, die ermöglicht, dass unten alles frei ist, weil die Stützen von oben hängen. Trotzdem hat man gerade dort oben den Eindruck, als stünde man in einer ganz leichten Atmosphäre über den Dächern der Stadt. Obwohl ich weiß, dass da 7 cm dicke Stahlplatten sind.

Vec: Welche Stahlplatten sind 7 cm dick?

Der gestockte Beton birgt innen ein Geheimnis © Miloš Vec

Gallister: Die Wände der Fachwerksträger. Die sind unterschiedlich dick, die Stärksten sind 7 cm stark und die Hohlräume mit Wasser gefüllt. Das ist alles schwer, kräftig, aber wenn ich dazwischen herumspaziere, sehe ich die Wiener Dachlandschaft außen und habe viel Licht!
Hiesmayr: Die Konstruktion ist zwar schwer, aber sie gibt einem trotzdem einen Blick frei, zum Horizont hinaus. In allen Häusern gibt es irgendwie Blicke, dass man hinschauen kann, dass man sich nicht gefangen fühlt im Gebäude. Man hat diese Dachkonstruktion auf der Luftschutzdecke zusammenschweißen müssen, weil es sonst nirgends getragen hätte. Man hatte dafür besondere Schweißer, alles war in Einzelteilen geliefert worden und man musste es von innen heraus auffüllen. Dann mussten sie es oben, sozusagen an Seilen hängend, an alle Randköpfe schweißen. Es war eigentlich ein sich verschmälernder Schlitz. Den mussten die dann gewissermaßen händisch auffüllen, das war faszinierend zum Ansehen!

Vec: Haben Sie einen Lieblingsort hier im Haus, Herr Hiesmayr?

Hiesmayr: Für mich ist es sicher das Parterre! Es verleitet sogar dazu – anstatt auf der Gasse zu bleiben – durchs Haus durchzugehen. Und die Stiegenhäuser haben es mir angetan, als offener Bewegungsraum.

Vec: Hat das Haus Geheimnisse?

Hiesmayr: Hahaha (lacht). Schwierige Frage!

Gallister: Oh ja, jetzt fällt mir etwas ein, was man eigentlich nicht weiß. Im untersten Geschoß ist ja eine Tiefgarage. Diese Tiefgarage könnte im Katastrophenfall auch ein Bunker sein. Die Einrichtungen dafür sind im Juridicum verstaut. Man könnte in relativ kurzer Zeit daraus in der Wiener Innenstadt ein Lager für viele Leute machen.
Damals wurde von der Baubehörde folgende Frage an uns gestellt: Wenn wirklich ein Treffer einschlägt, dann liegt doch die ganze Konstruktion des Hauses auf dem Gebäude und auf dem Bunker und auf dem, was noch alles darüber drüber ist. Und dann lautete die Frage: „Wie kommen die Leute dann heraus, wenn sie unten im Bunker sind?“

Vec: Ist die Frage das Geheimnis oder die Antwort?

Gallister: Die Antwort ist das Geheimnis! Wir haben Folgendes konstruiert: Es gibt ja die vier Türme. Diese vier Türme würden wahrscheinlich das zusammenbrechende Haus überleben und aus dem Trümmerberg herausragen. Und in diesen Türmen sind nicht nur die Aufzüge, sondern auch große Luftschächte, die die Klimaanlage im Keller mit allen Stockwerken verbinden. In diese Luftschächte haben wir Stiegen eingebaut, Leitern, die niemand kennt. Ich weiß es aber und hoffentlich auch ein paar andere. Über sie kommt man durch die Luftschächte wieder aus dem großen Bunker hinaus, in vier Türme, die dann dastehen werden, wenn alles sonst am Boden liegt.

Vec: Gibt‘s irgendwas, was Sie am Juridicum stört, was Sie anders gemacht hätten im Nachhinein, was nicht optimal aus ihrer Sicht geworden ist?

DI Reinhardt Gallister zeigt Ernst Hiesmayrs „kraftvollen Strich“ © Miloš Vec

Gallister: Wir haben einmal während der Bauzeit diskutiert – das hat uns nämlich wehgetan –, ob wir für die Hörsäle, die im Untergeschoß liegen, nicht Lichtschlitze nach oben machen, damit sie nicht so dunkel sind. Das hätte uns allen gefallen.

Vec: Den Studierenden glaube ich auch. Es ist eine häufige Beschwerde über die Hörsäle, dass es kein Tageslicht gibt. Haben wir etwas Wichtiges übersehen im Gespräch? Hätten Sie noch ein Anliegen?

Gallister
: Ich möchte etwas sagen. Also das ist sehr persönlich. Was mich immer fasziniert hat, seit dem ersten Tag, an dem ich bei ihm arbeiten durfte: Er hat alles – jeden Brief, jedes Dokument – unterschrieben mit einer kräftigen, ausdrucksstarken Unterschrift. Daraus habe ich den Buchtitel „Mit kraftvollem Strich“* abgeleitet.

Vec: Herr Hiesmayr, Ihr Vater hat mal den Satz von Miguel de Cervantes zitiert: „Jeder Mensch ist das Kind seiner eigenen Werke“, jetzt sind Sie noch dazu das Kind des Architekten?

Hiesmayr: Ich habe die Grenze zwischen jung sein und erwachsen sein als Einzelkind durchlaufen. Sein Büro und die Familie waren ja relativ nahe beisammen, lange sogar am selben Ort. Dort konnte ich in den Diskussionen und Gesprächen seine nicht ganz systematische Neugierde auf die Welt erleben. Das hatte nicht immer einen einzigen roten Faden, wie Du sagst [zu Gallister gewandt]. Stattdessen konnte etwas sein Interesse anspringen und dann ist er in diese Richtung gegangen, bis er es genügend verstanden hatte. Dann verfolgte er manche Äste, die von dem Interessanten wieder weiterführten. Zwischen den Ästen gab es sicher Lücken.

Vec: Ihr Vater hat ja seinen Nachnamen oft mit großem M geschrieben, HiesMayr. Wie kam das?

Hiesmayr
: Das kommt aus der oberösterreichischen Welt, da Hiesmayr von Mathias Mayr kommt. Der Mathias ist der Hias. Und so entstand aus der Kombination Hias Mayr schliesslich HiesMayr. Mayr ist ja quasi berufsbezeichnend, wie Meier oder Meierei, das ist der Gutshofverwalter. Ich glaube, es muss einer, vielleicht der Urgroßvater, Mathias geheißen haben. Er ist auch immer der „Hias“ genannt worden.

Vec
: Herr Gallister, Herr Hiesmayr, wir danken Ihnen fürs Kommen und das Gespräch!
 

 

Das Gespräch mit DI Reinhard Gallister (links) und Univ.-Prof. Dr. Michael Hiesmayr fand am 6. November 2024 im Juridicum statt, die Aufzeichnung wurde anschließend transkribiert und redigiert.

Eine Monographie zu Ernst Hiesmayr fehlt derzeit noch. Ein informativer Lebenslauf findet sich in der Masterarbeit von Markus Hutz, Ernst Hiesmayr – Architekt einer dialektischen Moderne. Bauten und Projekte zwischen 1948 und 1958, Wien 2020, S. 17-28.

*Ernst HiesMayr, Juridicum Universität Wien, Löcker Verlag: Wien 1996, 120 Seiten. Mit zahlreichen Abbildungen in Schwarz-Weiss und Farbe.

*Ernst Hiesmayr, Mit kraftvollem Strich. Herausgegeben von Reinhardt Gallister, Gebunden, 200 Seiten, in Arbeit, Erscheinung noch offen.